Gnocchi mit Tomatensoße
Nicht erst meine kürzliche Italienreise brachte mich auf die Idee einmal wöchentlich Pasta selbst zu machen. Es waren mehrere Faktoren. Schon vor Jahren schaffte ich mir eine Nudelmaschine an, da musste alles so bunt wie möglich sein!
Dann kam die Einladung in New York zu kochen und ich perfektionierte meine Skills an den veganen Kärntner Kasnudeln.
Kurz darauf schicke mir eine Leserin den Link zum grandiosen YouTube Channel Pasta Grannies.
Unbedingt rein schauen!
Dort werden die grandiosesten Nudel-Techniken italienischer Großmütter dokumentiert – manche von Ihnen sind über 90 und machen seit 80 Jahren das gleiche Rezept. Ich liebe esMenschen bei solchen handwerklichen Fähigkeiten zuzusehen und wollte sofort alles selbst ausprobieren – vegan natürlich.
Als erstes wählte ich simple Gnocchi mit Tomatensoße. Klar hatte ich schon mal Gnocchi gemacht, aber die Einfachheit der Ratio dieses Rezepts begeisterte mich:
300 g Mehl auf 1 kg Kartoffeln. That’s it! Das ist schon mehr die Großfamilienmenge, 150 g auf 500g reichen für 4 Personen.
Hier meine Version:
Weekly Pasta – Gnocchi mit Tomatensoße
1 Stunde/ 4 Portionen
Gnocchi
- 500 g mehlige, qualitativ hochwertige Bio-Kartoffeln
- ca. 150 g Mehl, falls verfügbar italienisches 00-Typ oder deutsches 550 Typ
- mehr Mehl zum Ausrollen der Gnocchi
Soße
- etwas Suppengemüse, z.B. eine kleine Möhre, etwas Sellerie, eine kleine Zwiebel (ich habe nur Zwiebel und Stangensellerie verwendet, da der weg musste)
- 1 -2 Knoblauchzehen
- frische oder getrocknete Kräuter: Thymian, Oregano, Rosmarin, Salbei
- Olivenöl
- 500 g frische Tomaten oder Passata/ Polpa
- Salz, Pfeffer
- nach Belieben frischer Rucola oder Basilikum als Topping
Zubereitung
Soße:
Am Besten mit der Soße beginnen, denn wie wir alle wissen, je länger sie köchelt, desto besser schmeckt sie.
Das Gemüse waschen, schälen und in kleine Würfel schneiden. Die Knoblauchzehe(n) ebenfalls schälen und fein hacken. In einer tiefen Pfanne eine großzügigen Schuss Olivenöl erhitzen und Gemüse, Knoblauch und Kräuter darin anbraten. Wenn ihr getrocknete Kräuter verwendet, etwa einen TL pro Sorte, bei frischen etwa 1 – 2 Zweige abgezupft pro Sorte. Einige Minuten unter rühren anbraten bis alles köstlich riecht.
Falls frische Tomaten, diese waschen, halbieren, den Strunk raus schneiden und grob würfeln. Mit 300 ml Wasser im Blender pürieren.
Das Gemüse mit Polpa/ Passate ablöschen und mindestens 20 Minuten auf niedriger Flamme köcheln lassen.
Gerne verwende ich auch noch einen Schuss Rotwein wenn ich z.B. einen Rest zuhause rumstehen habe oder einen Spritzer Balsamico Essig am Ende der Kochzeit zum Abschmecken.
Säure rundet fantastisch den Geschmack ab.
Ganz am Ende mit Salz und Pfeffer würzen. Zu den Gnocchi servieren.
Gnocchi:
Für die Gnocchi müssen die Kartoffeln gekocht werden. Wichtig ist am Ende, dass die Kartoffeln nicht zu wässrig werden, sonst werden die Gnocchi matschig. Manche Pasta Grannies schwören deshalb darauf die Kartoffeln nur mit Schale zu kochen, damit kein Wasser eindringt, andere schälen und schneiden sie vorm Kochen und lassen sie danach einfach gründlich in einem Nudelsieb abtropfen. Funktioniert Beides. Weil ich sehr große Kartoffeln hatte, habe ich sie erst geschält, gewaschen in in Stücken gekocht. Nach dem Abtropfen die noch warmen Kartoffeln durch eine Presse drücken.
Es funktioniert auch mit der Flotten Lotte!
Anschliessend die Kartoffelmasse auf eine Arbeitsfläche geben und das Mehl darüber sieben. Da jedes Mehl und jede Kartoffel anders reagieren und saugen, erstmal etwa 2/3 des Mehl verkneten, wenn die Masse noch zu weich ist, alles dazu geben. Sollte sie wieder Erwarten immer noch zu weich sein, vorsichtig noch etwas mehr Mehl verarbeiten. In zwei der von mir angeschauten Videos kommt gar kein Salz in die Gnocchi, ihr könnt natürlich Salz dazu geben, aber geschmacklich reicht es wenn die Soße gesalzen ist. Wichtig ist nicht zu viel herum zu kneten, sondern echt nur so lange bis ihr eine homogene Masse habt. Diese zu einer dicken Rolle formen und in 4 -5 Teile schneiden.
Das geht super mit einem Teigabstecher. Ich habe mir meinen mal im Manufactum Laden gegönnt, da ich wirklich viel backe, sonst tut es auch ein scharfes Küchenmesser.
Die Stücke in daumendicke Rollen ausrollen und in haselnussgroße Stücke schneiden. Leider habe ich den Trick der Lady in dem Video nicht hinbekommen, weshalb ich die Gnocchi klassisch mit einer Gabel eingedrückt und auf ein gut bemehltes Tablett gegeben habe.
In einem großes Topf mit sprudelnd kochendem Salzwasser ( ordentlich salzen, der Italiener mag sein Nudelwasser salzig wie das Meer) ca. 2 Minuten kochen bis sie oben schwimmen. Mit einer Schaumkelle abschöpfen und am Besten direkt in die Soße geben.
Tipp: Ideal ist es die Gnocchi am selben Tag weiter zu verarbeiten, da sie – vor allem bei sommerlichen Temperaturen und trotz Mehl – leicht zu kleben beginnen.
Happa Happa!