Die besten und einfachsten Spartipps für die Küche

Die Zeiten sind hart, aber modern.

So steht es auf meinen Oberarm tätowiert und seit dieses Zitat in den 1970er Jahren an die Wand der Düsseldorfer Künstlerkneipe Ratinger Hof gekritzelt wurde, hat es sich wohl bewahrheitet.

Heisst: Wir hier im reichen Deutschland sind nach wie vor gut mit Lebensmitteln versorgt und trotzdem wissen wir teilweise einfach nicht richtig damit umzugehen wie man auch an den Mengen sieht, die jedes Jahr im Müll landen.

Laut einer WWF-Studie sind es 18 Millionen Tonnen, davon 40% in Privathaushalten.

Gerade in Zeiten einer Pandemie in der viele Menschen auch finanzieller Unsicherheit ausgesetzt sind, sollten wir uns besinnen wertschätzender damit umzugehen.

Nicht nur für Umwelt, Mensch und Tier, sondern auch für den eigenen Geldbeutel.

Doch das heißt nicht, dass ich für Billigeinkäufe beim Discounter bin, ich empfehle hochwertig einzukaufen, gut auszuwählen und alles aufzubrauchen.

Deshalb möchte ich ein paar Tipps und Rezeptlinks mit euch teilen.

Noch viel mehr gibt es in meinem Buch „Zero Waste Küche“ (ZS Verlag)

5 leichte Schritte für die Zero Waste Küche:

1.WENIGER EINKAUFEN

Wir kaufen alle viel zu viel ein. Mein Tipp: Pro Person nur so viel, wie ihr alleine tragen könnt = eine gut gefüllte Stofftasche. Nach dem Einkauf darauf achten, was zuerst verzehrt werden muss. Beeren? Sofort waschen, sortieren und die angeschlagenen pürieren (im Kühlschrank haltbar für Müsli/Smoothies…). Salate? Leicht welkende Pflücksalate tagesfrisch verzehren , länger haltbare (Endiviensalat, Chinakohl, Römersalat) im Laufe der Woche.

2.KEINE RESTE

Eine Reise steht bevor, doch der Kühlschrank ist voll? Verschenkt die Lebensmittel im Freundeskreis/ an Nachbarn  oder über Foodsharing, verwendet sie als Reiseproviant oder macht sie haltbar: Blanchiert & eingefroren habt ihr nach eurer Rückkehr Obst- und Gemüse-Vorräte, aus denen sich schnell eine Suppe / Nudelsauce oder ein süßes Frühstück bereiten lässt. Viele (pflanzliche) Milchprodukte, Tofu und tierische Produkte lassen sich super einfrieren.

3.INVENTUR

Der Vorratsschrank ist voll mit Trockenprodukten?

Mehl? Wie wärs mit Kuchen, Pfannkuchen, Fladenbrot, Pizza, Pasta, Strudel?

Reispapier? Wie wärs mit Sommerrollen oder knusprigem Reispapier-Bacon?

Versucht einmal im Jahr einen Monat keine Trockenprodukte zu kaufen und alles aufzubrauchen, was ihr zuhause habt!

4.IMPROVISATION

Wer Lebensmittel als Werkstoff begreift, lernt, etwas daraus zu kreieren. Haltet euch nicht dogmatisch an Rezepte. Herzhafter Eintopf schmeckt mit Zwiebeln genauso gut wie mit Lauch.

Pommes kann man aus Kartoffeln, Süßkartoffeln, Sellerie und Steckrübe selbst machen.

Paprika lassen sich mit Reisresten genauso lecker füllen wie mit gekochter Hirse.

Statt Zitronensaft funktioniert auch Apfelessig zum Abschmecken.

Tauscht aus, experimentiert, traut euch!

5.ALLES VERWENDEN

Leaf to Root lautet das Schlagwort. Die Blätter vieler Gemüsearten lassen sich nicht nur hervorragend verzehren, sie sind sogar besonders nährstoffreich und lecker. Ob von Karotte, Bete, Kohlrabi oder Radieschen – als Pesto, Gemüse oder Salat – zu schade zum Wegschmeißen.

Getriebene Zwiebeln? Besonders gesund und lecker.

Das Grüne vom Lauch und Frühlingszwiebeln: Fein geschnitten herrlich auf der Stulle.

Aber bitte in Pestizid-freier Bioqualität!

5 Hacks fürs KOCHEN

Ihr wisst nicht was ihr mit dem Lebensmittel anstellen sollen, vielleicht passt ja eine dieser Verarbeitungsformen?

1.PÜRIEREN

Gekocht oder roh, zur Verwendung für Suppen, Saucen, Dips, Aufstriche, Püree, Süßspeisen, Smoothies,  Eiscreme

2.ZERKLEINERN

Ob geraspelt, geschnippelt, zerbröselt, zerstampft.

Roh, geröstet, mariniert.

Als Zugabe zu Salaten, Hauptgerichten, als Topping.

Viele leicht müde Lebensmittel haben zerkleinert noch genug Frische zur Weiterverwendung, z.B. Rohkostsalat

3.TROCKNEN

Kräuter, Gemüsechips, Früchte – ob in der heißen Sommersonne, bei Zimmertemperatur, im Dörrautomaten oder bei niedriger Temperatur im Backofen, eine aromatische Haltbarmachung.

„Harte Kräuter“ wie Rosmarin/ Thymian zu einem Strauß gebunden bei Zimmertemperatur trocknen.

Hört auf euren Hausverstand welche Trockenmethode sich für das Lebensmittel eignet…

4.EINLEGEN/ FERMENTIEREN

Süßsauer einlegen, einkochen zu Marmelade oder Kompott. Sirup draus herstellen.

Hier findet ihr einen super Guide zum Picklen.

Und hier tolle Online Kurse für Fermentation.

5.EINFRIEREN

Ob roh oder blanchiert, viele Lebensmittel lassen sich kurzfristig durch Einfrieren länger haltbar

machen, z. B. vor einer Reise oder nach einem Fest, wenn zu viel übrig geblieben ist.

So hat man auch gleich nach einer Rückkehr oder für spontane Gäste Vorräte.

Hier noch ein paar einfache Grundrezepte:

Hier findest du:

Noch viel mehr Tipps, Hacks und Rezepte gibt es in meinem Buch „Zero Waste Küche“ (ZS Verlag)