Einfach und lecker: Grundprinzip Kartoffelrösti

Heute möchte ich mit euch ein ganz köstliches, simples Rezept teilen, das mir meine liebe Freundin und Köchin Ann-Sophie in Erinnerung gerufen hat: Kartoffelrösti.

In den letzten Monaten hatten wir in unserer veganen Plantage Biokiste immer jede Menge Kartoffeln und da muss man natürlich kreative Verwertungsideen finden, damit es abwechslungsreich bleibt.

Wobei – ich könnte ja jeden Tag Kartoffeln essen und ich denke sie sind massiv unterschätzt.

Manchmal werden Kartoffeln sogar die „Zitrone des Nordens“ genannt, denn sogar gekochte Kartoffeln haben einen dreimal so hohen Vitamin C Gehalt wie Eisbergsalat.

Wusstet ihr, dass es weltweit über 5000 Kartoffelsorten gibt, etwa 200 werden hierzulande angebaut. Die Völker der Inka bauten sie schon vor 8000 Jahren an und verehrten die Kartoffelgöttin Axomama. Weil die Kartoffel für die Inkas ein Symbol der weiblichen Fruchtbarkeit war, durften nur Frauen die Kartoffelpflanzen in die Erde setzen. Mit dem Schiff fand sie auch ihren Weg nach Europa, setzte sich aber erst im 18. Jahrhundert breitenwirksam als Grundnahrungsmittel durch.

Das Besondere an diesem Rösti-Grundprinzip ist, dass es sich nicht um ein klassisches Rezept mit Mengenangaben handelt, denn ich möchte euch dazu ermutigen es einfach nach Gefühl intuitiv auszuprobieren.

Vielleicht wird dann die erste Rösti (ja, feminin, fragen Sie die Schweizer*innen) etwas flacher oder ihr reibt beim ersten Mal zu viel Kartoffeln und macht zwei Ladungen. Ich verspreche euch, wenn ihr sie zum zweiten Mal macht, habt ihr bereits ein besseres Gefühl für die Menge. Traut euch und arbeitet mit Augenmaß – es wird definitiv klappen, denn es ist echt keine schwierige Zubereitungsmethode.

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Kartoffelrösti

Grundprinzip Rösti

Rösti

  • Kartoffeln
  • optional etwas Lauch
  • Salz
  • Bratöl

Zubereitung

Den Backofen auf 200 Grad Ober/ Unterhitze vorheizen.

Um das Rösti im Backofen fertig zu braten, benötigt ihr eine Pfanne mit feuerfestem Griff, also mit Metallgriff oder eine gußeiserne Pfanne. Zudem solltet ihr euch bevor ihr anfangt überlegen womit ihr das Rösti wenden könnt:

Das kann der Deckel der Pfanne sein, eine zweite Pfanne in der gleichen Größe, ein großer Teller oder ein handliches Küchenbrett. Übt einmal „trocken“ ohne Rösti in der Pfanne.

Die Kartoffeln waschen und gegebenenfalls schälen. Ihr könnt sie auch mit Schale verwenden, aber im Rösti ist es etwas feiner ohne Schale. In diesem Fall habe ich sie aber vor allem geschält weil sie nicht mehr ganz frisch sondern schon lange gelagert waren und vor allem wenn sie schon leicht anfangen zu treiben, sollte man sie immer schälen, da die Schale Solanin enthält, das nicht in größeren Mengen verzehrt werden sollte.

Mit Hilfe einer Vierkantreibe (grobe Raspel) oder einer Küchenmaschine raspeln.

Wenn ihr mit einer Vierkantreibe arbeitet, diese nicht in eine Schüssel, sondern auch eine rutschfeste Unterlage stellen, damit ihr Halt habt.

Die Kartoffelraspel in eine Schüssel geben und mit einer ordentlichen Prise Salz vermischen.

Einige Minuten ziehen lassen.

Wenn ihr Lauch dazu geben wollt (mache ich wenn ich in der Plantage Kiste viel davon habe), diesen halbieren und gut waschen.Anschliessend in feine Streifen schneiden.

In der Pfanne etwas Öl erhitzen und die Lauchstreifen auf niedriger bis mittlerer Flamme einige Minuten darin weich dünsten, umrühren und nicht zu heiß machen, sonst brennen sie an. In einer Schüssel beiseite stellen.

Die Kartoffeln müssen nun ausgepresst werden. Dies könnt ihr einfach kräftig mit den Händen über einem Sieb machen oder mit einem Nussbeutel. Da ich einen zuhause habe, finde ich das noch viel einfacher.

Einfach in den feinmaschigen Nylonbeutel oder in ein sauberes Mulltuch/ Geschirrtuch geben und kräftig auspressen bis möglichst alle Flüssigkeit weg ist.

Eventuell die Kartoffelraspeln noch etwas salzen, je nachdem Salz ihr vorher verwendet habt, Kartoffeln „schlucken“ relativ viel Salz. Gegebenenfalls mit den vor gedünsteten Lauchstreifen gut vermischen.

In der Pfanne ordentlich Öl erhitzen und die Masse gleichmässig darin verteilen. Mit einem Pfannenwender fest drücken und einige Minuten kräftig anbraten lassen. Je nachdem wie heiß die Pfanne ist, etwa 4 -5 Minuten auf der ersten Seite. Dann mithilfe eures „Werkzeugs“ wenden und von der zweiten Seite braun anbraten.

Die zweite Seite geht meist etwas schneller, da die Pfanne nun schon gut aufgeheizt ist.

Nach Bedarf noch mit etwas Öl bepinseln und für etwa 5 Minuten im Backofen fertig bräunen.

Herausnehmen, ein paar Minuten abkühlen lassen, auf einen Teller stürzen und in Stücke schneiden.

Schmeckt herrlich mit frischem Salat, als Beilage oder einfach pur.

Guten Appetit!